Agentic AI im Marketing, Sales und Service Management steht an einem kritischen Punkt der strategischen Relevanz für Unternehmen, insbesondere im B2B-SaaS- und Enterprise-Sektor. Die Diskussion um den Einsatz dieser Technologie offenbart ein Spannungsfeld zwischen der Notwendigkeit zur Innovation und den bestehenden organisatorischen Barrieren. Ein zentraler Konflikt besteht in der Verantwortungsverschiebung: Während Agentic AI neue Prozessansätze ermöglicht, bleibt die Entscheidungshoheit oft beim Menschen, was die Implementierung verlangsamt. Diese Verzögerung ist nicht nur technologisch bedingt, sondern auch kulturell verankert, da das Top-Management häufig zögert, Risiken einzugehen, die mit der Einführung neuer Technologien verbunden sind. Der Beitrag beleuchtet die strukturellen Widersprüche, die entstehen, wenn Unternehmen versuchen, bestehende Prozesse agentisch zu transformieren, ohne die zugrunde liegenden Denkmodelle zu hinterfragen. Die Diskussion liefert wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung des Themas, indem sie konkrete Prinzipien und Empfehlungen für die Praxis formuliert. Ein zentraler Aspekt ist die Notwendigkeit, Prototypen und MVPs als Lernplattformen zu nutzen, um die Organisation auf zukünftige produktive Einsätze vorzubereiten. Dies erfordert ein Umdenken im Management, das nicht nur die Risiken des Einsatzes, sondern auch die Risiken des Nicht-Einsatzes von KI-Technologien abwägen muss. Der Beitrag fordert die Zielgruppe auf, ihre operative Praxis zu hinterfragen und strategische Ziele neu zu definieren, um kulturellen Wandel zu ermöglichen. Durch die Betonung auf Datenqualität und Kontext als Voraussetzungen für den erfolgreichen Einsatz von Agentic AI wird die Bedeutung einer soliden technologischen und organisatorischen Vorbereitung unterstrichen. Dies verschiebt die Perspektive von einer rein technologischen zu einer ganzheitlichen Betrachtung, die sowohl operative als auch strategische Dimensionen umfasst.